44 Jahre später beschert mir die Neuauflage einer Uralt-Konsole wieder Freude - und Handschmerzen

Nur bei GameStar Plus: Autor Harald Fränkel hat seinen Sohn Luke dazu gezwung... äh, eingeladen, mit ihm zusammen ein Stück Spielegeschichte wiederzuerleben. Das amüsante Ergebnis hilft euch bei der 120 Euro schweren Kaufentscheidung.

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Inhaltsverzeichnis

1

Angriff der Killer-Kit-Kats

2

Voll auf die Zwölf
Vier gewinnt

3

Eine Konsole, die flexen kann
Der große Steuerskandal
Vorsicht, Werverchslungsgefahr!

4

Störrischer MULE
GAU statt Gaudi?
Pro und Contra des Atari 400 Mini

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Der Atari-400-Computer wirkte bereits zur Markteinführung 1979 optisch so antik und grundvergilbt, dass er prima als Requisit für das Raucherzimmer in Captain Kirks Enterprise getaugt hätte, die ja schon Ende der 60er-Jahre als Billigplastikkulisse durchs All warpte.

Insofern verstehe man folgenden Ersteindruck zum The 400 Mini bitte ausdrücklich als Lob: Der neueste Konsolen-Nachbau von Retro Games Ltd. sieht genauso hübsch-hässlich aus wie das Original. Die britische Firma hat ihr Baby allerdings im platzsparenden Maßstab 1:2 zur Welt gebracht. So passt es quasi in eine Männerhand. Simulieren kann das Gerät alle 8-Bit-Computer von Atari sowie die Konsolen XEGS und 5200.

Wie bei meinen Rezensionen zu den Retrokonsolen C64 Maxi und Atari 2600+ wähle ich für den Test der Konsole meinen Sohn als Sidekick. Ich finde es einfach immer wieder erfrischend, wie ein Kind der Generation PlayStation 5 auf altes Gedöns reagiert.

Für Luke, inzwischen elf Jahre alt, geht das beigefarbene Kästchen nicht ganz als Liebe auf den ersten Blick durch: »Das soll 'ne Konsole sein? Willst du mich vergackeiern? Das sieht aus wie ein Schulprojekt! Wann hast du gelebt? In der Steinzeit?« Nun ja, wie soll ich es formulieren … also irgendwie schon. Ich heule (leise).  

Harald Fränkel

@GameStar_de

Unser Autor Harald Fränkel arbeitet inzwischen exakt sein halbes Leben lang als Spielejournalist. Dabei entspricht die Zahl der Berufsjahre zufälligerweise genau der Zahl an Titeln, die auf dem 400 Mini vorinstalliert sind, wenn man auch die beiden versteckten Easteregg-Games mitrechnet. Wer diese Textaufgabe löst, weiß dann auch sofort, warum wir ihn als Tester nominiert haben: Er hat bereits gelebt, als 8-Bit-Spielzeug der neue heiße Scheiß war. Einen 400er-Computer besaß er zwar nie, aber natürlich kennt er den Zeitgeist und viele Spiele vom Atari 2600 und Commodore 64.      

0:58 Im Trailer wird die Mini-Konsole genauer vorgestellt

Doch zurück zum anderen kleinen Racker, zurück zum 400 Mini: Weil es schon spätabends ist, kann ich mich nicht lange mit ihm befassen, muss auf den Tag nach der Adoption vertagen. Dabei sieht er so süß aus! So süß, dass ich mich beim Abschalten beherrschen muss, kein peinliches Elternsprech á la »Duzi-duzi, jetzt gehen wir brav Heia machen, ja?« abzusondern. So süß, dass er vielleicht sogar in Milch schwimmt. Hach, wie freue ich mich auf morgen!

Spoiler: Ich werde eine Mütze voller Schlaf später beim Spielen mit dem neuen Familienmitglied nicht nur Spaß haben. Der kleine Kerl kann einem nämlich auch auf die Nüsse gehen. Vor allem wegen des Joysticks, dessen Test unter der Überschrift »Der große Steuerskandal« laufen könnte (+5 Goldstücke ins Phrasenschwein für Wortspiele aus der Hölle). Dazu später mehr.     

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