Eines meiner Lieblingsspiele ist auch nach 38 Jahren in jeder Hinsicht legendär

Das erste The Legend of Zelda feiert Geburtstag und für mich hat es bis heute nichts von seinen Stärken eingebüßt - und von seinen Schwächen.

Its dangerous to go alone - take this guy! It's dangerous to go alone - take this guy!

Es ist der späte Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertags. Draußen schneit es, in der Stube herrscht wohlige Wärme. Ich lümmele auf dem Boden vor dem Fernseher. Um mich herum liegen die Überreste von Unmengen an verputzten Süßigkeiten. Aus den TV-Boxen dudelt die Titelmelodie des ersten Legend of Zelda.

Hach, Weihnachten 2023 war mal wieder herrlich! Auch mit 33 Jahren spiele ich nämlich jedes Jahr an den Feiertagen Links erstes Abenteuer durch. Am 21. Februar feierte das Kultspiel seinen 38. Geburtstag, und ich möchte mit euch in Erinnerung schwelgen und erklären, was mich bis heute so sehr daran begeistert.

Legendär: Welt, Atmosphäre, Sound

Ist das erste Zelda das beste Spiel der Reihe? Nein, aber es ist eines der amosphärischsten! Das fängt schon auf dem Startbildschirm an: Dü-düdüdü-düdelü - die Titelmusik von Nintendo-Komponist Koji Kondo war einst nur eine Notlösung, weil der eigentlich vorgesehene Titelsong (Maurice Ravels Bolero) doch nicht genutzt werden konnte. Heute kann ihn fast jeder Gaming-Fan sofort mitpfeifen.

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Sobald ich das Abenteuer zum gefühlt einhundertsten Mal starte, zieht mich der 38 Jahre alte NES-Dinosaurier immer noch in seinen Bann. Von Sekunde eins an werde ich in das noch taufrische Land Hyrule geworfen. Link hat keine Ahung, was ihn erwartet, und ich damals beim ersten Durchlauf auch nicht. Wir wachsen gemeinsam an der vor uns liegenden Aufgabe - immer und immer wieder.

Ich stapfe los, wandere mal nach links, mal nach rechts, nach oben, wieder nach unten. Vor mir erstreckt sich eine große, offene Fantasy-Welt und ich bin der Einzige, der sie samt der namensgebenden Prinzessin retten kann. Obwohl ich The Legend of Zelda inzwischen gut und gerne zwölf Mal durchgespielt habe, spüre ich immer wieder dieses freudige Kribbeln in der Magengegend. Na warte, Ganon, ich komme!

Hyrule hat sich später nie mehr so wild angefühlt - auch nicht in Breath of the Wild, das die Bezeichnung sogar im Namen trägt. Mit Blick auf die völlig veraltete NES-Grafik mag euch das womöglich schräg erscheinen, aber die knallgrünen Büsche, die tiefbraunen Berge und die fies-roten Oktoroks üben eine fesselnde Wirkung auf mich aus. Ich kann Hyrule frei erkunden, überall gibt es etwas zu entdecken.

Faszinierendes Hyrule Bis heute hat das allererste Hyrule für mich keine Spur an Faszination eingebüßt.

Dungeons mit Retro-Charme Die Dungeons im ersten Serienteil sind zwar recht simpel aufgebaut, aber dennoch sehr stimmungsvoll.

Link auf Marios Spuren Ab und zu wechselt das Spiel sogar in die Seitenansicht - ein Konzept, das später auch in Link's Awakening und den Oracle-Spielen noch einmal Verwendung findet.

Leider auch legendär: Wegfindung, Rätsel, Schwierigkeitsgrad

Okay, genug des Lobes, ich möchte euch nicht verschweigen: The Legend of Zelda treibt mich auch regelmäßig in den Wahnsinn. Manchmal würde ich Link am liebsten die grüne Zipfelmütze vom Kopf reißen, ihn mit dem Schwert windelweich kloppen und dann noch in den nächstgelegenen See schubsen, einfach nur, um meinen Frust rauszulassen, für den mein Kumpel gar nichts kann.

The Legend of Zelda ist ein unfairer Irrgarten. Eine Karte? Pah! Die muss ich mir selbst auf ein Blatt Papier zeichnen, ansonsten verlaufe ich mich hoffnungslos in Hyrule. Klar, ich könnte auch im Internet schauen, aber ich möchte genauso leiden wie die coolen Kids im Jahr 1986. Natürlich verschlampe ich meine gezeichnete Karte dann jedes Mal bis zum nächsten Weihnachtsfest, hrmpf…

Aber selbst mit meiner Karte renne ich unzählige Male gegen Wände - und das meine ich wortwörtlich. Denn viele Items und Herzteile verbergen sich hinter Felsmauern, die ich un-mö-glich ohne Vorkenntnisse oder wildes Herumprobieren mit meinen Bomben als Geheimnisverwahrer ausmachen kann.

Der Fairness halber sei gesagt: Dieses anstrengende Suchspiel wird nur zum Problem, wenn ihr das Spiel zu 100 Prozent komplettieren wollt. Zum normalen Durchspielen müsst ihr euch damit nicht befassen. Dennoch ein Tipp von mir: Macht euch fleißig Notizen, wenn euch die Ältesten etwas erzählen!

It's dangerous to go alone Die alten Männer im Spiel haben nicht nur kultige Sprüche auf Lager, sondern auch viele wertvolle Tipps, die ihr euch notieren solltet.

Knackige Kämpfe Vielleicht geht es nur mir so, aber sobald ich von Gegnern umringt bin, segne ich schnell das Zeitliche.

Zu guter Letzt noch ein rein subjektives Problem, das ich mit dem ersten The Legend of Zelda habe: Uff, ist das teilweise schwer! Damit meine ich nicht mal die Bosse in den Dungeons. Vielmehr beiße ich gerne mal im Kampf gegen drei, vier normale Gegner ins Gras, weil ich ihre Bewegungsmuster einfach nicht vorhersehen kann. In späteren 2D-Ablegern wie Link's Awakening habe ich dieses Problem nicht.

The Legend of Zelda selbst spielen: Habt ihr jetzt auch Lust auf eine gehörige Portion Retro-Nostalgie bekommen? Das erste Zelda könnt ihr problemlos auf der Nintendo Switch spielen, sofern ihr über ein aktives Nintendo-Switch-Online-Abonnement verfügt. Dann müsst ihr euch nur noch den offiziellen NES-Emulator herunterladen und los geht's.

Auf anderen Systemen wird es leider schwer: Die Shops für Wii U und 3DS wurden bereits 2023 abgeschaltet, weshalb ihr The Legend of Zelda dort nicht mehr für die Virtual Console erwerben könnt.

So, jetzt habe ich den Salat. Ich tippe die letzten Zeilen dieser Kolumne. Im Hintergrund läuft auf meinem favorisierten YouTube-Radiosender durch Zufall das Zelda-Titellied (aber die Variante aus Twilight Princess). Ich spüre es wieder, das Kribbeln in der Bauchgegend. Noch 306 Tage bis Weihnachten - Mist!

Ich muss mich ablenken, irgendwie. Ich könnte mir ja nochmal die Geschichte des Zelda-Fans durchlesen, der in Tears of the Kingdom fast 2.000 Stunden investiert hat, um eine maximal unwichtige Frage zu klären. Oh, noch besser, ich baue mir einfach eigene 2D-Abenteuer im Super Dungeon Maker! Oder doch lieber den Zelda-Fan-Film schauen? Wovon ich da rede, erfahrt ihr in den obigen Artikeln.

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